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Schule Bewegte Schule

Bewegtes Lernen - bewegter Schulweg = wirksame Schritte für ein gesundes Aufwachsen und Autonomie von
Kindern und Jugendlichen!

Die Stadt Bielefeld hat in der Zeit von Dezember 2015 bis Dezember 2017 an dem, von dem damaligen Verkehrsminister Groscheck initiierten Landesprojekt „Mehr Freiraum für Kinder“ teilgenommen.

Entscheidende Intention der Kampagne ist es, den Kindern und Jugendlichen in Städten und Gemeinden sichere und kinderfreundliche Aufenthalts- und Transferräume zu bieten. Letztlich geht es im Projekt um Strategien, die Kinder dazu animieren gerne und selbstbestimmt ihre (Schul-)Wege zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückzulegen und im Freien zu spielen.

Das Projekt in Bielefeld konnte hierbei auf positive Vorerfahrungen im EU-Projekt STARS (Sustainable Transport Accreditaion for Schools) zurückgreifen. Eine wichtige Erkenntnis war das Erfordernis eines guten Zusammenwirkens von Eltern, Kindern, Schulen, Stadtverwaltung (Koordination), Polizei und Verkehrsverbänden.

Deutlich wurde, dass die Schülerinnen/Schüler gegenwärtig zu geringe Anreize zur Bewegung in öffentlichen Räumen haben. Der Modal-Split von 19 Bielefelder Grundschulen (04.2015) ergab, dass immerhin 34,8% der Grundschülerinnen/-schüler mit dem Auto zur Schule gebracht werden, obwohl die durchschnittliche Schulwegdistanz 0,9 km beträgt. Parallel zeigt eine Studie von Schelp (2011), dass die durchschnittliche wöchentliche Zeit für das Freispiel >2 Std. beträgt.

Kernstück der erarbeiteten Projektkonzeption „Ganzheitliches Interventionskonzept zur schulischen Mobilitätsförderung in Bielefelder Grundschulen (GIM-BI)“ ist der bewegte Unterricht an Naturlernorten.

Die teilnehmenden Grundschulen ermittelten im Umkreis von 1 km von der Grundschule zusammen mit dem Umweltamt grüne Lernräume. Diese zeichnen sich durch öffentliche Zugänglichkeit, gute Zuwegungen und einen interessanten Vegetationsaufbau aus.

Im Rahmen der Ergebnisumsetzung wurden bereits drei Lernorte an der Stiftschule Schildesche eingerichtet. Hierbei handelt es sich um einen Wasserlernort, Obstgarten und ein Insektenhotel in einem nahe gelegenen Park.

Abb.: Wegebeziehungen Naturlernorte und Fahrradtraining

Die Schulen integrieren den Besuch der Naturlernorte in ihr bestehendes Curricular der Fächer Sachkunde und Sport (Kompetenzbereich: Rollen) mit Vernetzungen zu anderen Fächern wie Deutsch und Mathematik. Die mittelfristigen Lehrpläne wurden unter dem Thema bewegte Schule angepasst.

Abb.: Naturlernort Insektenhotel der Stiftschule Schildesche im Schloßhofbachpark/Beschilderung

Die Naturlernorte werden zu Fuß, mit dem Roller und mit dem Fahrrad zum Zwecke des explorativen Lernens aufgesucht. Die Fahrradausbildung erfolgt in den Projektschulen gestuft bereits ab dem ersten Schuljahr. Begonnen wird mit Gleichgewichtsübungen, Roller-Parcours sowie der Möglichkeit, Roller und Pedalos in der Pause auszuleihen und zu nutzen. Bis zu einer, in das dritte Schuljahr vorgezogenen Fahrradprüfung erwerben die Schülerinnen/Schüler die motorische Kompetenz um sich ganz auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren zu können.

Abb.: Fahrrad Trail mit Drittklässler/innen durch den Wald – ein sinnliches und motorisches Erlebnis

Damit die Lehrerinnen/Lehrer die Schülerinnen/Schüler kompetent im Straßenverkehr begleiten können, bietet das Bildungswerk des Landessportbundes in Kooperation mit der Aktion FahrRad aus Oerlinghausen und finanzieller Unterstützung der Heimat-Krankenkasse eine dreitägige Radfortbildung „LehrTrainer“ an. Den Lehrgang besuchten zwischenzeitlich über 40 Lehrerinnen/Lehrer. Er wird auch im Jahr 2018 erneut an zwei Terminen angeboten. Nähere Informationen finden Sie unter http://www.sportbund-qualifizierung.de/index.php/ausbildungen/rad.

Bildmaterial AKTIONfahrRAD

Von der Umsetzung des Gesamtkonzeptes erwarten wir eine verstärkte Freude der Schülerinnen/Schüler an der Bewegung mit dem Fahrrad, bessere Lernleistungen durch Bewegung und interessante Lernumgebungen, eine erhöhte Verkehrskompetenz, die sich in einer verstärkten eigenständigen Bewältigung des Schulweges zu Fuß und mit dem Fahrrad niederschlägt.

Angedockt wurde in dem Konzept auch eine Auditierung der Hauptschulwegrouten sowie der Routen zu den Naturlernorten mit einer schulischen Mobilitätsgruppe bestehend aus Lehrpersonal, der Schulleitung und Eltern mit einer fachlichen Begleitung durch das Amt für Verkehr.

Abgerundet wird das Projekt durch Bereitstellung von modernen Radabstellanlagen an den Projektschulen, gefördert aus Bundesmitteln des Klimaschutzes.

In diesem o. a. Umfang umgesetzt, ist das Programm ganzheitlich aufgestellt und geeignet die Facetten Verkehrssicherheit und Mobilität erfolgreich zu beeinflussen.

Abb.: Radabstellanlage an der Bültmannshofschule (trotz Nieselwetter gut gefüllte Anlage) zeigt den Erfolg des Projektes

Den Abschlussbericht „Mehr Freiraum für Kinder“ in Bielefeld mit dem Interventionskonzept finden
Sie unter http://www.mehr-freiraum-fuer-kinder.de/die-kommunen. Hier finden sich u. a. gute Anregungen aus anderen Kommunen, die an der Kampagne teilgenommen haben.

Mein Tipp zum Schluss: „Vernetzen Sie sich mit den Schulen, die bereits aktiv sind und suchen Sie die Unterstützung von außerschulischen Partnern wie dem ADFC und Aktion FahrRad.

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